Gute Rechtsvertretung sichernWie sichern Sie sich eine gute Rechtsvertretung?
Sie haben eine Auseinandersetzung mit Privatpersonen, z. B. einen Verkehrsunfall, ein Problem mit Mietern oder Vermietern oder mit Ihrer Krankenversicherung, und möchten anwaltliche Hilfe in Anspruch nehmen? Für Sie stellt sich die Frage, welcher Anwalt Ihre Rechtsvertretung übernehmen kann, welche Kosten auf Sie zukommen, und wie viel Zeit und Energie Sie selbst in diese Auseinandersetzung investieren müssen.
Sinnvoll ist hier eine gute Rechtsschutzversicherung. Sie haben noch keine Rechtsschutzversicherung? Oder möchten Sie die Rechtsschutzversicherung wechseln? Sie wollen wissen, welche Rechtsschutzversicherung die beste ist? Dann sollten Sie diesen Beitrag aufmerksam lesen.
Eine Rechtsschutzversicherung wird abgeschlossen durch einen so genannten Versicherungsvertrag zwischen Ihnen als Versicherungsnehmer und dem Rechtsschutzversicherungsunternehmen als Versicherer. Beide Parteien gehen mit diesem Vertrag Rechte und Pflichten ein. Sie als Versicherungsnehmer verpflichten sich, wahrheitsgemäße Angaben im Versicherungsantrag und später im Rechtsschutzfall zu machen sowie Ihre Beiträge regelmäßig und pünktlich zu zahlen. Der Versicherer verpflichtet sich, erforderliche Leistungen zu erbringen, die Ihnen die Wahrnehmung Ihrer rechtlichen Interessen im Falle einer Auseinandersetzung ermöglichen. In erster Linie ist dies die Übernahme der Kosten für einen Rechtsanwalt, der Ihre Interessen vertreten wird. Darüber hinaus werden Gerichtskosten, Kosten für Zeugen oder Sachverständige im Gerichtsverfahren und ggf. auch die Kosten für die Gegenseite übernommen, falls Sie Ihren Rechtsstreit verlieren sollten. Aber auch Kosten einer etwaigen Zwangsvollstreckung, die Sie betreiben müssen, und in einer strafrechtlichen Angelegenheit das Stellen einer Kaution sind üblicherweise vom Vertrag umfasst. Die Rechtsschutzversicherung ist in der Regel jedoch keine „Vollkaskoversicherung“. Im Versicherungsvertragsgesetz (VVG) und den Rechtsschutzversicherungsbedingungen, die Grundlage jedes Rechtsschutzversicherungsvertrages sind, ist im einzelnen geregelt, unter welchen Voraussetzungen die Rechtsschutzversicherung Sie in Ihrem Rechtsstreit unterstützt und welche einzelnen Leistungen sie erbringt.
Eine gute und für Sie kostengünstige Rechtsvertretung sichern Sie sich, indem Sie bei Abschluss eines Rechtsschutzversicherungsvertrages genau prüfen, ob die Leistungen, die für Sie wichtig sind, im Vertrag enthalten sind, denn die beste Rechtsschutzversicherung ist nur so gut wie der Streitfall, der durch sie abgedeckt ist.
Welche Leistungen sind für Sie wichtig? Wie funktioniert eine Rechtsschutzversicherung?
Rechtsschutzversicherungen funktionieren nach dem Modul- oder Baukastenprinzip. Sie können sich die einzelnen Module nach Ihrem persönlichen Bedarf zusammenstellen.
Absichern sollten Sie folgende Bereiche Ihres Lebens: Privater Bereich, Beruflicher Bereich, Verkehr, Miete und Immobilien.
System Rechtsschutzversicherung: Vergleich
Das Modul- oder Baukastensystem hat Vor- und Nachteile. Vorteilhaft ist, dass Sie Kosten sparen können, wenn Sie sich für einzelne Module entscheiden. Nachteilig ist, dass Sie bei der Auswahl einzelner Module keine vollständige Absicherung haben und so gegebenenfalls Lücken in Ihrer Rechtsschutzversicherung in Kauf nehmen müssen.
Deckungssumme Rechtsschutzversicherung: Vergleich ist hilfreich
Bevor Sie eine Rechtsschutzversicherung abschließen, achten Sie bitte darauf, dass die Deckungssumme ausreichend hoch ist. Die Deckungssumme begrenzt die Leistungspflicht der Rechtsschutzversicherung der Höhe nach. Bei langwierigen Rechtsstreitigkeiten über mehrere Instanzen kann eine zu geringe Deckungssumme, schnell ausgeschöpft sein. Hierbei sind sämtliche Kosten eines Rechtsstreits, nämlich die eigenen Anwaltskosten, die Anwaltskosten des Gegners, die Gerichts- und Sachverständigenkosten, in die Kalkulation einzubeziehen. Führen Sie einen Rechtsstreit, der Ihnen Schadensersatz- und Schmerzensgeldansprüche aufgrund einer ärztlichen Fehlbehandlung sichern soll, sind sehr schnell einige tausend Euro an Prozesskosten erreicht und eine etwaig zu niedrig bemessene Deckungssumme ausgeschöpft. Dann besteht für Sie das Risiko, dass Sie trotz Rechtsschutzversicherung einen Teil der Prozesskosten selbst tragen müssen. Insoweit ist der Aspekt, dass die echtsschutzversicherung gut und günstig sein soll, nicht der einzig relevante.
Alte Rechtsschutzversicherung
Falls Sie bereits eine Rechtsschutzversicherung haben, prüfen Sie, ob die dort vereinbarte Deckungssumme noch Ihren Bedürfnissen entspricht. Ältere Versicherungsverträge haben oft die viel zu geringe Deckungssumme von 50.000,- Euro oder 100.000,- Euro vereinbart. Gegebenenfalls muss diese Summe angepasst werden.
Neue Rechtsschutzversicherung
Bei Neuabschluss eines Rechtsschutzversicherungsvertrages sollten Sie eine Deckungssumme von mindestens 300.000,- Euro vereinbaren. Empfehlenswert ist eine Deckungssumme von einer Million Euro.
Was müssen Sie im Rechtsschutzfall beachten?
Tritt der Fall der Fälle ein und Sie benötigen Ihre Rechtsschutzversicherung, um einen Anwalt beauftragen zu können, müssen Sie einiges beachten.
Auch die beste Rechtsschutzversicherung leistet nur für die Bereiche, für die sie abgeschlossen wurde. Haben Sie lediglich eine Verkehrsrechtsschutzversicherung abgeschlossen, leistet die Rechtsschutzversicherung bei Streitigkeiten mit Ihrem Arbeitgeber nicht. Möchten Sie Ihre Rechtsschutzversicherung in Anspruch nehmen, prüfen Sie bitte vorher, ob der Bereich, in dem Sie Rechtsschutz erbitten, auch in dem Vertrag vereinbart ist. Achten Sie bitte auch darauf, dass Rechtsanwälte zwar die Korrespondenz mit der Rechtsschutzversicherung für Sie führen können und eine solche Prüfung übernehmen. Sie sind jedoch berechtigt, Ihnen diese Tätigkeit gesondert in Rechnung zu stellen. Diese Tätigkeit ist nicht vom Leistungskatalog der Rechtsschutzversicherer umfasst. Fragen Sie Ihren Rechtsanwalt oder Ihre Rechtsanwältin, ob die Korrespondenz mit der Rechtsschutzversicherung als Serviceleistung der Kanzlei kostenlos ist.
Ist der Bereich, in dem Sie den Rechtsstreit führen möchten, vom Versicherungsvertrag umfasst, müssen Sie vor Tätigwerden Ihrer Anwälte die Rechtsschutzversicherung kontaktieren und um eine so genannte Deckungszusage bitten. Das bedeutet, dass die Rechtsschutzversicherung anhand der kurzen Schilderung Ihrer Streitigkeit ebenfalls prüft, ob diese vom Versicherungsvertrag umfasst ist, ob die Deckungssumme ausreichend ist und ob die Angelegenheit auch hinreichend Aussicht auf Erfolg hat. Rechtsschutzversicherer erteilen in der Regel keine Kostenzusage, wenn klar erkennbar ist, dass der Rechtsstreit mutwillig geführt wird und keine Erfolgsaussichten hat. Erteilt die Rechtsschutzversicherung nach Prüfung dieser Voraussetzungen eine Deckungszusage, werden die Kosten Ihres Rechtsstreits von der Rechtsschutzversicherung übernommen. Die Rechtsschutzversicherung kann für den Fall, dass Sie den Rechtsstreit verlieren, diese Kostenzusage auch nicht zurück ziehen. Eine solche Deckungszusage müssen Sie für jeden weiteren Verfahrensschritt einholen. Gewinnen Sie beispielsweise Ihren Rechtsstreit, legt jedoch der Gegner ein Rechtsmittel gegen das Urteil ein, müssen Sie für die Berufungsinstanz erneut eine Deckungszusage bei Ihrer Rechtsschutzversicherung einholen.
„Was können Sie tun, wenn die Rechtsschutzversicherung sich weigert, die Kosten zu übernehmen? Rechtsschutzversicherung: Vergleich der Interventionsmöglichkeiten“
Unangenehm ist es, wenn die Rechtsschutzversicherung von den Erfolgsaussichten Ihres Rechtsstreits nicht überzeugt ist und deshalb eine Deckungszusage verweigert. Sie haben nach den Versicherungsbedingungen die Möglichkeit, einen Gutachter einzuschalten. Hierbei kann in den Versicherungsbedingungen geregelt sein, dass Sie entweder einen so genannten Stichentscheid herbeiführen lassen, oder ein Schiedsgutachten einholen lassen.
Den so genannten Stichentscheid lassen Sie von einem Anwalt Ihrer Wahl herbeiführen. An diese Entscheidung ist der Rechtsschutzversicherer gebunden, es sei denn, die Ausführungen des Rechtsanwaltes weichen erheblich von der Sach- und Rechtslage ab. Dann müssen Sie bei weiterer Ablehnung der Rechtsschutzversicherung diese auf Erteilung einer Kostenzusage verklagen. Die Kosten für den Stichentscheid trägt der Versicherer.
Das Schiedsgutachten erstellt ein Rechtsanwalt, der von der zuständigen Rechtsanwaltskammer ausgewählt wurde. Hierbei trägt die unterlegene Partei die Kosten. Die Entscheidung des Schiedsgutachters ist ausschließlich für den Versicherer bindend. Ihnen als Versicherungsnehmer bleibt auch hier der Klageweg, falls das Schiedsgutachten Ihre Erfolgsaussichten ebenfalls verneint.
Welche Bereiche sollen mit der Rechtsschutzversicherung abgedeckt werden?
Um entscheiden zu können, welche Module für Sie wichtig sind, sollten Sie zunächst wissen,was sich hinter den einzelnen Modulen verbirgt. Generell ist in der Rechtsschutzversicherung Erbrecht und Familienrecht nur unzureichend abgedeckt.
Was ist Privatrechtsschutz und Arbeitsrechtsschutz?
Die Versicherer unterscheiden bei diesen Modulen in der Regel zwischen Privat- und Berufsrechtsschutz für Nichtselbständige und Privat- und Berufsrechtsschutz für Selbständige.
Privat- und Berufsrechtsschutz für Nichtselbständige
Sind Sie Arbeitnehmer, ist dieses Modul für Sie das richtige, auch wenn Sie neben Ihrer Arbeitnehmertätigkeit in geringem Umfang selbständig tätig sind. Die selbständige Tätigkeit ist in diesem Modul nicht erfasst. Streitigkeiten, die daraus resultieren, sind nicht abgedeckt.
Mit diesem Modul Arbeitsrecht können Sie die Kosten für Rechtsstreitigkeiten aus Arbeitsverhältnissen abdecken. Sie können Schadensersatzansprüche gegen andere Personen durchsetzen, Ansprüche anderer Personen Ihnen gegenüber aus privatrechtlichen Schuldverhältnissen abwehren. Hierbei kann es sich um Auseinandersetzungen aus einem Kaufvertrag (das gekaufte Auto ist mangelhaft), einem Versicherungsvertrag (die private Krankenzusatzversicherung zahlt nicht) oder anderen Verträgen handeln.
Prüfen Sie bitte genau, ob die ebenfalls in diesem Modul enthaltenen Auseinandersetzungen in sozial-, steuer- oder verwaltungsrechtlichen Angelegenheiten für Sie von Wichtigkeit sind. In den meisten Versicherungsverträgen ist eine Kostenübernahme im Sozial-, Steuer- und Verwaltungsrecht erst ab einem Gerichtsverfahren enthalten. Die diesem Gerichtsverfahren oft vorgeschalteten Widerspruchs-/Einspruchsverfahren sind regelmäßig vom Leistungsumfang ausgeschlossen. Hier lohnt sich ein Vergleich der Versicherungsbedingungen.
Werden Ihnen gegenüber Schadensersatzsansprüche geltend gemacht, weil Sie beispielsweise mit dem Fahrrad jemanden angefahren haben, ist die Abwehr dieser Ansprüche ebenfalls nicht von dem Modul erfasst. Hier helfen Ihnen Haftpflichtversicherungen weiter, Schadensersatzansprüche abzuwehren. Auch vorsätzlich begangene Straftaten, Ordnungswidrigkeiten, Mietstreitigkeiten, Auseinandersetzungen im Rahmen der Baufinanzierung sind in diesem Modul nicht enthalten. Diese können Sie mit einem anderen Modul abdecken.
Beachten Sie bitte auch, dass in der Rechtsschutzversicherung Erbrecht und Familienrecht in der Regel nicht abgedeckt sind. Die Versicherer übernehmen jedoch in der Regel eine vorsorgliche Beratung im Familienrecht und auch im Erbrecht. Auch sollten Sie überprüfen, ob eine Kostenbeteiligung für eine Beratung und Fertigung von Vorsorgevollmachten oder Patientenverfügungen in diesem Modul enthalten ist, falls dies für Sie relevant ist.
Wer kann sich versichern?
Das Modul Privat- und Berufsrechtsschutz für Nichtselbständige können abhängig Beschäftigte abschließen. Mitversichert sind Ehe- und Lebenspartner, minderjährige Kinder, volljährige Kinder bis zum 25. Lebensjahr. Letztere sind unabhängig von der Altersgrenze jedoch längstens mitversichert bis zur erstmaligen Aufnahme einer Berufstätigkeit.
Privat- und Berufsrechtsschutz für Selbständige
Sind Sie nicht abhängig beschäftigt, sondern üben eine gewerbliche, freiberufliche oder sonstige selbständige Tätigkeit aus, ist dieses Modul für Sie das Geeignete. Hierin sind sowohl die privaten Risiken, wie sie in dem Modul Privat- und Berufsrechtsschutz für Nichtselbständige abgesichert sind, enthalten als auch das Gewerbe oder die Tätigkeit, die Sie ausüben. Insbesondere Streitigkeiten aus dem Arbeitsrecht sind hier abgedeckt. Wichtig ist hierbei, dass das Gewerbe bzw. die ausgeübte Tätigkeit ausdrücklich im Versicherungsschein aufgeführt ist. Auch in diesem Modul hat die Rechtsschutzversicherung Erbrecht und Familienrecht nicht abgedeckt.
Wer kann sich versichern?
Das Modul Privat- und Berufsrechtsschutz für Selbständige können die selbständig oder gewerblich Tätigen abschließen. Mitversichert sind Ehe- und Lebenspartner, die minderjährigen und volljährigen Kinder wie oben und die im Unternehmen beschäftigten Mitarbeiter.
Was ist Verkehrsrechtsschutz?
Das Modul Verkehrsrechtsschutz hilft Ihnen bei Streitigkeiten im Zusammenhang mit Ihrer Teilnahme am Straßenverkehr. So können Sie Schadensersatzansprüche nach einem Verkehrsunfall geltend machen. Die Abwehr von Schadensersatzansprüchen bei von Ihnen verursachten Verkehrsunfällen wird durch Ihre Kfz-Haftpflichtversicherung übernommen. Versichert ist in diesem Modul auch die strafrechtliche Komponente, wenn Sie einen Unfall verursacht haben oder auch bei Unfall- oder Fahrerflucht. Hat eine Kfz-Werkstatt die Reparatur Ihres Fahrzeugs nicht sachgerecht durchgeführt oder die Kfz-Steuerbehörde die Steuer falsch berechnet, sind Sie ebenfalls mit diesem Modul abgesichert. Auch die anwaltliche Vertretung in verkehrsbezogenen Ordnungswidrigkeitenverfahren ist über dieses Modul abgedeckt.
Wer kann sich versichern?
Überlegen Sie, ob Sie den Verkehrsrechtsschutz lediglich für ein Fahrzeug oder für sämtliche Fahrzeuge Ihrer Familie abschließen möchten. Wählen Sie die Variante, dass ausschließlich ein Fahrzeug versichert ist, sind Eigentümer, Halter, berechtigte Fahrer und Fahrzeuginsassen mitversichert. Sie als Versicherungsnehmer sind auch bei Fahrten mit Mietfahrzeugen versichert, und auch als Fußgänger, Radfahrer und Fahrgast in öffentlichen Verkehrsmittelns abgesichert. Wählen Sie die Variante, dass alle Fahrzeuge der Familie versichert sind, sind auch Ehe- und Lebenspartner sowie die Kinder abgesichert. Dies gilt auch, wenn sie ohne Fahrzeug am Straßenverkehr teilnehmen.
Was ist Wohnrechtsschutz?
Beim Wohnrechtsschutz, oder auch „Eigentümer und Mietrechtsschutz“ sind Streitigkeiten aus Miet- und Pachtverhältnissen und aus so genannten dinglichen Rechten am Grundstück, Gebäude und Gebäudeteil versichert. Darüber hinaus haben Sie mit diesem Modul Streitigkeiten vor Gericht in steuer- und abgaberechtlichen Verfahren abgedeckt. Auch Rechtsstreitigkeiten gegen Vermieter, z. B. wegen Mietmängeln, Mieterhöhungen, Nebenkostenabrechnungen, Kündigungen oder Räumungen sind mit diesem Modul abgesichert.
Wer kann sich versichern?
Sie können sich als Mieter, Pächter, Nutzungsberechtiger, Eigentümer, Vermieter, Verpächter von Grundstücken, Gebäudeteilen oder Gebäuden versichern. Diese Eigenschaften müssen explizit im Versicherungsschein enthalten sein.
Rechtsschutzversicherung: Wartezeit unabdingbar?
Oft bedeutet Rechtsschutzversicherung Wartezeit. Diese kann einen Monat bis drei Monate nach Versicherungsbeginn betragen. Möchten Sie Ihre Rechtsschutzversicherung in der Wartezeit in Anspruch nehmen, kann der Versicherer die Eintrittspflicht verweigern. Grund für diese Wartezeit bei Rechtsschutzversicherung ist die Vermutung, dass die Streitigkeiten bereits vor Vertragsabschluss absehbar waren und die Rechtsschutzversicherung deshalb abgeschlossen wurde. Allerdings gibt es im Rechtsschutzversicherung ohne Wartezeit, nämlich bei Verkehrsunfällen, da ein Unfall nicht vorhersehbar ist. Bei nahtlosem Wechsel von einer Rechtsschutzversicherung zu einer anderen kann der vollständige Wegfall einer Wartezeit vereinbart werden. Hier lohnt sich ein Vergleich der Rechtsschutzversicherung. Rechtsschutzversicherung mit Wartezeit ist nicht immer zwingend.
Hat eine Selbstbeteiligung Vorteile?
Wie bei Kaskoversicherungen im Kfz-Bereich können für Rechtsschutzfälle auch Selbstbeteiligungen vereinbart werden.
Die Vereinbarung einer Selbstbeteiligung kann die Beiträge für eine günstige Rechtsschutzversicherung beeinflussen und deutlich senken. Allerdings sollte überlegt werden, ob sich eine hohe Selbstbeteiligung gegenüber einem niedrigeren Beitrag tatsächlich rechnet. Die Selbstbeteiligung kann zwischen 0,- Euro und 1.000,- Euro liegen. Diese Selbstbeteiligung fällt pro Rechtsfall an. Führen Sie mehrere Rechtsstreitigkeiten, fallen gleich mehrfach Selbstbeteiligungen an. Je nach Häufigkeit der Rechtsstreitigkeiten kann der Versicherer nachträglich auch eine Erhöhung der Selbstbeteiligung verlangen. Falls Sie sich weigern würden, diese zu vereinbaren, kann der Versicherer den Versicherungsvertrag auch kündigen. Führen Sie wenige oder keinerlei Rechtsstreitigkeiten, so dass die Rechtsschutzversicherung nicht in Anspruch genommen wird, kann mit dem Versicherer auch eine niedrigere Selbstbeteiligung, eine jährlich fallende Selbstbeteiligung oder deren nachträglicher Wegfall vereinbart werden.
Rechtsschutzversicherung: Vergleich des Anfalls der Selbstbeteiligung
Wichtig ist, im Versicherungsvertrag genau festzulegen, wann die Selbstbeteiligung jeweils fällig wird. Muss sie bereits bei einer Erstberatung durch einen Rechtsanwalt geleistet werden? Fällt sie bei der Verfassung einer Vorsorgeverfügung an? Fällt sie bei einer außergerichtlichen Tätigkeit durch einen Rechtsanwalt im Beratungs-Rechtsschutz für den Bereich Familien- und Erbrecht an?
Vorteilhaft wirkt sich auf die Höhe der Selbstbeteiligung aus, wenn Sie bereits eine andere Rechtsschutzversicherung mit wenigen Rechtsschutzfällen hatten. Dann wird die Höhe der Selbstbeteiligung den so genannten schadensfreien Jahren angepasst. Teilweise vereinbaren Rechtsschutzversicherer auch, dass eine Selbstbeteiligung entfallen kann, wenn Versicherungsnehmer die von der Rechtsschutzversicherung empfohlenen Rechtsanwälte beauftragen und auf ihr Recht auf freie Anwaltswahl verzichten.
Eine günstige Rechtsschutzversicherung zeichnet sich oft durch höhere Selbstbeteiligungen aus. Hier lohnt sich ein Vergleich der Rechtsschutzversicherungen.
Sind Rechts-Service und Kunden-Hotline empfehlenswert?
Verschiedene Rechtsschutzversicherungen bieten zusätzlich unterschiedliche Serviceleistungen an. Diese reichen vom Online-Formular-Service, bei dem einfache Schreiben und Formulare eingestellt und herunter geladen werden können, über Online-Rechtsberatung, dem Vorsorge-Generator bis zum Bauherren-Service. Kunden-Hotlines gehören mittlerweile bei fast allen Versicherern zum guten Ton und werden regelmäßig angeboten. Wenn Sie Wert auf diesen zusätzlichen Service legen, der Ihnen Arbeit und Zeit sparen kann, dann sollten Sie bei der Wahl des Rechtsschutzversicherers auch diese Angebote in Ihre Überlegungen einbeziehen. Auch hier lohnt sich ein Vergleich der Rechtsschutzversicherungen.
Ist die Rechtsschutzversicherung steuerlich absetzbar?
Die Beiträge zur Rechtsschutzversicherung können nur zum Teil von der Steuer abgesetzt werden. So können Sie als Arbeitnehmer den Beitrag für eine Arbeitsrechtsschutzversicherung als Werbungskosten steuerlich absetzen. Beachten Sie aber bitte, dass Privatrechtsschutz- und Wohnrechtsschutzbeiträge generell nicht von den Steuern abgesetzt werden. Haben Sie eine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen, die aus mehreren Modulen besteht, können Sie nur das entsprechende Modul zum Arbeitsrechtsschutz steuerlich berücksichtigen lassen. Sie müssen diesen deshalb von der Rechtsschutzversicherung gesondert berechnen und ausweisen lassen.
Als Selbständiger oder Freiberufler hingegen können Sie gewerbliche Rechtsschutzversicherungen vollständig abgesetzten, auch die Module, die auf den privaten Rechtsschutz entfallen.
Gemeldete Schäden nach Rechtsgebieten – Rechtsschutzversicherung Vergleich
Die Beiträge zur Rechtsschutzversicherung werden nicht nur anhand Ihrer individuellen Situation und dem Umfang des Versicherungspaketes kalkuliert. Regelmäßig erheben die Versicherer die Entwicklung der Kosten der Rechtsstreitigkeiten und passen ihre Beiträge entsprechend an. Nach der Erhebung des GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.) aus dem Jahre 2013 werden rund 2,5 Millionen Verfahren jährlich vor deutschen Zivilgerichten geführt. Allein 2012 haben Rechtsschutzversicherer hierfür 2,3 Milliarden Euro geleistet und 3,8 Millionen Schadenfälle bearbeitet. Dies bedeutet heruntergerechnet ca. 15.000 Schadenfälle pro Arbeitstag. Allein ein Drittel dieser Schadenfälle entfallen auf Streitigkeiten aus dem Arbeitsrechtsschutz.
Neuere Zahlen aus 2016 belegen, dass sich die Schwerpunkte leicht verschoben haben. So entfallen 27 % der gemeldeten Schadenfälle auf den Bereich Vertrags-, Sachen- und Schadensersatzrecht, 25 % auf den Bereich Verkehrsrecht, 15 % auf den Bereich Arbeitsrecht und 33 % auf die sonstigen Rechtsgebiete.
Unabhängiger Tarifvergleich: Welche Rechtsschutzversicherung sinnvoll?
Welcher Tarif bietet sich Ihnen nun an? Welche Rechtsschutzversicherung ist günstig? Welche Rechtsschutzversicherung ist für Sie die Beste? Welche Rechtsschutzversicherung ist sinnvoll?
Bevor Sie sich mit den eigentlichen Kosten der Rechtsschutzversicherung befassen und eine günstige Rechtsschutzversicherung ins Auge fassen, sollten Sie sich noch einmal einen Überblick darüber verschaffen, was eine gute Rechtsschutzversicherung ausmacht:
Lassen Sie sich vom Versicherer zunächst bestätigen, dass die Ihnen ausgehändigten Rechtsschutzversicherungsbedingen, die Grundlage des Vertrages werden, in keinem Punkt ungünstiger für Verbraucher ausfallen, als die vom GDV zur Verfügung gestellten, allerdings unverbindlichen, „Allgemeinen Bedingungen für die Rechtsschutzversicherung (ARB 2012, Stand April 2018).
Eine Deckungssumme von mindestens 300.000,- Euro ist vereinbart.
Im Sozial-, Steuer- und Verwaltungsrecht sind die Übernahme auch der Kosten eines Widerspruchs- und Einspruchsverfahrens abgedeckt.
Der Rechtsschutzversicherer verzichtet auf die Einrede der Vorvertraglichkeit. Dies bedeutet, dass auch Fälle versichert sind, die bereits vor Vertragsbeginn entstanden sind.
Der Rechtsschutzversicherer vereinbart kurze oder keine Wartezeiten.
Für den Fall, dass der Rechtsschutzversicherer die Übernahme Ihrer Rechtsverfolgungskosten mangels Erfolgsaussichten ablehnt, ist die Einholung eines Stichentscheids Vertragsbestandteil.
Fazit:
Eine Rechtsschutzversicherung ist in jedem Fall sinnvoll. Eine günstige Rechtsschutzversicherungen ist nicht immer die beste Rechtsschutzversicherung. Ein Vergleich Rechtsschutzversicherung lohnt sich. Nehmen Sie sich Zeit und finden Sie die für Sie beste Rechtsschutzversicherung.