Hilfe, warum ist das WC verstopft?
Eine verstopfte Toilette wird im ersten Moment als dringender Notfall gesehen. Vor allem, wenn es kein anderes WC daheim gibt. Mit etwas Abstand lohnt es sich dann zu hinterfragen, warum die Toilette verstopft ist.
Ist die Toilette verstopft, steckt meist etwas drin, denn das Abflussrohr ist mit 11 cm Durchmesser ziemlich groß und setzt sich nicht einfach so zu, wenn die Toilette sachgemäß benutzt wird. Der häufigste Grund für ein verstopftes Klo ist ein zu großzügiger Umgang mit Toilettenpapier. Wird zu viel Toilettenpapier verwendet, verstopft die Masse an Papier die Toilette. Anstatt sich richtig im Wasser aufzulösen, fängt das Papier an zu quellen und das WC ist verstopft. Dann fließt das Wasser aus der Schüssel nicht mehr richtig ab. Ähnliches passiert, wenn (zu viel) feuchtes Toilettenpapier verwendet wird. Feuchtes Toilettenpapier besteht aus reißfestem Vliesstoff, der sich nicht auflöst, und gehört eigentlich überhaupt nicht in die Toilette. So wie es runter gespült wird, kommt es in der Kläranlage an – oder muss aufwendig aus der Kanalisation gezogen werden. Herkömmliches, trockenes Toilettenpapier löst sich im Wasser hingegen auf und führt deshalb seltener dazu, dass das Klo verstopft. Vorausgesetzt es wird in adäquater Menge benutzt. In der Regel empfehlen Hersteller von feuchtem Toilettenpapier – sofern es überhaupt zum runter spülen geeignet ist, diese Angabe findet sich immer auf der Verpackung – jeweils nur ein Stück feuchtes Toilettenpapier auf einmal herunterzuspülen. Einige Hersteller raten explizit davon ab, ihr feuchtes Toilettenpapier in der Toilette herunterzuspülen. Dann findet sich ein entsprechender Hinweis auf der Verpackung. Viele Abwasserentsorger fordern außerdem ein vehementes Verbot. Denn wie bereits erwähnt, löst sich feuchtes Toilettenpapier nicht auf und führt in vielen Städten und Kommunen zu Problemen in der Kanalisation. Wird versucht mehrere Stücke feuchtes Toilettenpapier gleichzeitig herunterzuspülen, gibt es oft das Problem, dass das WC verstopft.
Ein weitere Grund, warum die Toilette verstopft, ist wenn sie als Abfalleimer verwendet wird. Tampons, Binden, Babyfeuchttücher, Kosmetiktücher, Ohrstäbchen oder Wattepads gehören genauso wenig die Toilette heruntergespült wie Zigarettenkippen, Katzenstreu und Essensreste. Grundsätzlich sollten nur menschliche Ausscheidungen im WC landen, außer Ihre Kommune macht andere Angaben (inzwischen gibt es kompostierbare und biologisch abbaubare Katzenstreu, die über die Toilette entsorgt werden kann, sofern die Kommune oder Stadt dies erlaubt; aber auch dann kann es bei älteren Abwasserleitungen im Haus zur Toilettenverstopfung kommen). Alle anderen Dinge gehören über den Müll entsorgt und nicht in die Toilette. Denn sie bleiben auf dem langen Weg zwischen Toilette und Kanalisation im Abwassersystem stecken und verengen den Abfluss. Die Verengung bemerken Sie nicht sofort. Doch mit der Zeit bleiben immer mehr Partikel daran hängen und nach und nach wird das Rohr komplett zugesetzt. Dann ist plötzlich die Toilette verstopft. Soweit so gut, aber wie lässt sich die verstopfte Toilette nun wieder in Gang bringen?
Schnell für freie Bahn sorgen: Was hilft, wenn die Toilette verstopft
Ein verstopftes Klo will man schnellt wieder flott machen. Doch ehe man sich ans Werk macht, kommt die Angst vor einer riesigen Sauerei. Was, wenn die Toilette doch überläuft? Soll vielleicht lieber gleich ein Klempner ran? Keine Panik! Hier sind ein paar bewährte Tipps, mit denen Sie die verstopfte Toilette reparieren können.
Klo verstopft: Wenn die Toilette verstopft, muss der Pömpel her

Der Pömpel ist ein Klassiker, um Verstopfungen im WC zu lösen. Die Gummiglocke hat sich über die Jahrzehnte hinweg bewährt und ist das erste Mittel der Wahl, wenn es darum geht, ein verstopftes Klo wieder flott zu kriegen. Dafür wird der Pömpel mit der Öffnung nach unten auf den Toilettenabfluss in der Schüssel gesetzt. Der Pömpel saugt sich an der Stelle etwas fest und sorgt für einen dichten Abschluss. Drücken Sie den Griff anschließend mehrmals kräftig nach unten und ziehen ihn wieder nach oben, ohne dass die Saugglocke den Kontakt mit dem Toilettenbecken verliert. Dadurch entsteht ein Vakuum und das Verstopfungsmaterial wird durch einen Sog nach oben gezogen. Lassen Sie den Pömpel wieder los und ziehen ihn leicht nach oben. Sofern Sie das gelöste Verstopfungsmaterial in der Schüssel sehen, reicht es mit dem Pömpel. Wichtig ist, dass Sie nicht versuchen das Ganze wieder hinunter zu spülen. Sonst ist gleich das Klo wieder verstopft.
Wählen Sie lieber den weniger appetitlichen aber dafür vernünftigen Weg und holen den Dreck aus der Schüssel. Ziehen Sie sich für diese Aufgabe ein Paar Gummihandschuhe an oder stülpen einen Plastikbeutel über die Hand. Ein Müllbeutel ist dafür gut geeignet. Alles, was Sie aus der Schüssel ziehen, muss in einer Plastiktüte verpackt über den Restmüll entsorgt werden. Knoten Sie den Müllbeutel zu. So verhindern Sie, dass sich Toilettenkeime im Mülleimer oder gar in der Küche ausbreiten. Reinigen Sie zusätzlich alle verwendeten Hilfsmittel (Pömpel, Gummihandschuhe etc.) oder entsorgen diese (Einmalhandschuhe) und waschen kräftig die Hände. Jetzt nur noch ein bis zwei Mal nachspülen und die bis eben verstopfte Toilette funktioniert wieder einwandfrei.
Sie haben keinen Pömpel zur Hand? Kein Problem, Pömpel gibt es in jedem Baumarkt und auch in vielen Supermärkten. Die praktischen Helfer sind schon ab drei Euro zu haben und sind ein Segen, wenn Mal wieder die Toilette verstopft. Es lohnt sich also einen Pömpel zu kaufen und für den Notfall parat zu haben. Schließlich weiß man nie, wann die Toilette verstopft.
Sind die Geschäfte zu, fehlt Ihnen das Kleingeld oder Sie wollen einfach nicht aus dem Haus, gibt es auch andere Möglichkeiten, um ein verstopftes Klo wieder flott zu kriegen.
WC verstopft: Wenn die Toilette verstopft, kann eine PET-Flasche helfen
Manche halten sie für ein absolutes Wundermittel, um eine verstopfte Toilette zu reparieren: die PET-Flasche. Ähnlich wie ein Pömpel lässt sich nämlich auch eine handelsübliche Plastikflasche benutzten, um durch Unterdruck eine Verstopfung in der Toilette zu lösen. Am besten geeignet sind große Flaschen mit einer Kapazität von etwa zwei Litern (2-Liter-Flaschen). Weil die Trinköffnung viel zu klein ist, um das Abflussloch fest zu umschließen, wird die Flasche präpariert. Schrauben Sie dazu den Deckel fest auf die Flasche und trennen mit einem scharfen Messer den Flaschenboden ab. Dadurch entsteht einen neue Öffnung, die in der Größe etwa dem Abflussloch entspricht. Nun wird das offene Ende auf das Abflussloch gepresst und die Flasche kräftig zusammengedrückt. Wie beim Pömpel auch entsteht ein Vakuum, das die Verstopfung nach oben zieht. Wieder heißt es: Nicht runter spülen, sondern herausholen. Benutzen Sie unbedingt Gummihandschuhe oder stülpen einen Plastikbeutel über die Hand, mit der Sie in die Toilette greifen. Alles, was Sie aus dem Wasser holen, gehört in einem fest verschlossen Plastikbeutel über den Hausmüll entsorgt. Achten Sie auf die Hygiene, damit sich die Toilettenkeime nicht bei Ihnen daheim ausbreiten.
Weder PET-Flasche noch Pömpel im Haus? Auch für solche Situationen wissen wir Rat.
Klo verstopft: Wenn die Toilette verstopft, kann die WC-Bürste nützlich sein
WC-Bürste für ein verstopftes Klo – kann das gut gehen? Es kann gut gehen, wenn es sich um eine leichtere Verstopfung handelt. Zwar ist es nicht sonderlich appetitlich mit der WC-Bürste in der Schüssel herumzustochern, wenn die Toilette verstopft ist. Doch genau dieses bisschen Druck kann schon helfen, um die Verstopfung durch die Krümmung zu bugsieren. Allerdings ist die WC-Bürste bei weitem nicht so wirkungsvoll wie der Pömpel und wird keine Lösung bringen, wenn die Toilette stärker verstopft ist. Einen Versuch kann es trotzdem wert sein. Bedenken Sie, dass sich das Verstopfungsmaterial an den Borsten absetzen wird und die WC-Bürste anschließend einer Reinigung bedarf. Wichtig: Die WC-Bürste nie in der Geschirrspülmaschine waschen! Das kann zu schwerwiegenden Magen-Darm-Vergiftung führen. Es reicht die Bürste in die Toilettenschüssel zu halten und einige Male zu spülen, um den gröberen Dreck zu entfernen.
Weder WC-Bürste, PET-Flasche noch Pömpel parat? Auch dann können wir zu einer Lösung raten.
WC verstopft: Wenn die Toilette verstopft, kann eine chemische Reaktion die Lösung sein
Bisher haben wir Ihnen Möglichkeiten vorgestellt, wie sich die verstopfte Toilette mechanisch wieder flott machen lässt. Eine ganz andere Option ist es, mit einer chemischen Reaktion heranzugehen, wenn die Toilette verstopft ist. Die eine Variante wäre einen Rohrreiniger aus der Drogerie oder dem Supermarkt zu verwenden (beispielsweise Abflussfrei). Die andere Variante wären Hausmittel. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile.
Was Sie wissen müssen, wenn Ihre Toilette verstopft ist und Sie Abflussfrei benutzen möchten:
Viele Rohrreiniger (Abflussfrei, Drano etc.) haben hinten auf der Flasche explizit deklariert, dass das Mittel nicht für den Gebrauch in der Toilette geeignet ist. Abflussfrei soll man folglich nur in der Badewanne, der Dusche, dem Spül- oder Waschbecken verwenden. Das liegt an zwei Dingen. In allen Abflüssen der Badewanne, Dusche oder im Waschbecken bestehen die Verstopfungen in der Regel aus Haaren und Fettablagerungen. Zudem ist die Verstopfung dort aufgrund des Rohrdurchmessers (etwas drei Zentimeter) nicht allzu groß und Abflussfrei (oder ein ähnlicher Rohrreiniger) kann in höherer Konzentration bis zur Verstopfung gelangen. Weil es sich nicht um sonderlich viel Verstopfungsmaterial handelt, kann der Rohrreiniger die Verstopfung im Duschabfluss recht schnell chemisch zersetzen.
Anders sieht es aus, wenn die Toilette verstopft ist. Dann ist das Abflussrohr einerseits deutlich größer (11 cm Durchmesser) und andererseits besteht die Verstopfung weder aus Haaren noch aus Fettablagerungen. Abflussfrei und andere Rohrreiniger sind aber dafür konzipiert, genau diese Stoffe zu zersetzen. Die Toilette verstopft aber, weil zu viel Toilettenpapier, feuchtes Toilettenpapier oder schlicht Dinge, die definitiv nicht in die Toilette hineingehören, heruntergespült wurden. Mittel wie Abflussfrei sind nicht dafür geschaffen diese Dinge aufzulösen. Und selbst wenn, die benötigte Menge dafür wäre fast viermal so groß, weil der Rohrdurchmesser so viel größer ist. Durch die benötigte große Menge steigt die Umweltbelastung stark an.
Außerdem sitzen Verstopfungen im Abfluss von der Badewanne, Dusche sowie dem Spül- oder Waschbecken recht nah an der Oberfläche. Wenn die Toilette verstopft ist, kann das Hindernis auch Mal drei Meter tief im Fallrohr der Toilette stecken. Deshalb ist es oft eine bessere Strategie, die Verstopfung in der Toilette mechanisch anstatt chemisch aufzulösen. Abflussfrei wäre dann geeignet, wenn Sie viele Haare die Toilette runter gespült haben (entweder Ihre eigenen Haare oder Tierhaare). Setzen Sie lediglich Rohrreiniger ein, die explizit für die Toilette geeignet sind, und beachten Sie die Verwendungshinweise des Herstellers.
Was Sie wissen müssen, wenn Ihre Toilette verstopft ist und Sie Hausmittel benutzen möchten:
Eine Alternative zum Rohrreiniger aus der Drogerie sind Hausmittel, die in fast jedem Haushalt zu finden sind. Gemeint sind Essig und Essigessenz. Gepaart mit Backpulver ergibt sich eine chemische Reaktion, die so manche Verstopfung auflösen kann. Wenn Sie diese Methode anwenden wollen, um ein verstopftes Klo zu reparieren, brauchen Sie größere Mengen beider Hausmittel. Benötigt werden drei Päckchen Backpulver sowie eine Flasche Essig oder etwa ein Drittel einer Essigessenz-Flasche. Zudem sind Gummihandschuhe und eine Schutzbrille sinnvoll, da das Gemisch aus Essig und Backpulver spritzen kann, sobald sich die chemische Reaktion in der Toilettenschüssel entfaltet.
Schütten Sie zunächst alle drei Päckchen Backpulver in die verstopfte Toilette und gießen anschließend den Essig oder die Essigessenz hinterher. Die Mixtur fängt sofort an zu reagieren. Es schäumt und blubbert. Dämpfe steigen auf. Weil die Dämpfe die Augen und die Atemwege reizen können, sollten Sie unbedingt das Fenster öffnen und nicht direkt über der Toilette stehen. Schließen Sie den Toilettendeckel nicht, damit die ätzenden Dämpfe entweichen können. Lassen Sie das Gemisch etwa zehn Minuten einwirken. Anschließend werden zwei bis drei Liter heißes, aber nicht mehr kochendes Wasser in den Toilettenabfluss gegossen. Diese Mixtur sollte im Idealfall einige Stunden einwirken können. Wie bereits weiter oben erwähnt ist der Rohrdurchmesser recht groß und es dauert einige Zeit, ehe sich die Verstopfung löst. Wenn Sie können, lassen Sie das Gemisch über Nacht (oder während Sie auf Arbeit sind) einwirken. Erst nach Ablauf von mehreren Stunden können Sie noch einmal nachspülen. Oft hat sich in dieser Zeit die Verstopfung so weit gelöst, dass sie sich problemlos runter spülen lässt.
Wenn Sie völlig ohne Hilfsmittel oder Hausmittel da stehen und die Toilette verstopft, muss nicht immer der Klempner kommen – es gibt noch einen alternativen Weg, um die Verstopfung zu lösen.
Klo verstopft: Wenn die Toilette verstopft, muss der Griff ins Klo manchmal sein
Eine verstopfte Toilette zu reinigen, gehört nicht zu den angenehmsten Aufgaben. Besonders appetitlich ist der Gedanke nicht, mit der Hand in die Toilettenschüssel zu greifen. Doch wenn Sie weder Pömpel, PET-Flasche, WC-Bürste, Rohrreiniger oder Hausmittel wie Backpulver und Essig parat haben und auch nicht den Klempner rufen wollen oder können, kann der wortwörtliche Griff ins Klo die Lösung bedeuten. Vielleicht haben Sie ja Glück und die Verstopfung sitzt nah an der Oberfläche und nicht tief im Rohr. Denn aufgrund der Konstruktion der Toilette kann man nicht tief ins Rohr rein greifen. Sitzt die Verstopfung nah an der Oberfläche, können Sie einfach einiges an festem Stoff mit der Hand greifen und herausholen.
Legen Sie dazu unbedingt lange Gummihandschuhe an oder stülpen sich wenigstens einen Plastikbeutel (Müllbeutel) über die Hand, ehe Sie mit der Arbeit beginnen. Legen Sie sich zusätzlich einen Plastikbeutel zurecht, in den Sie alles hinein tun, was Sie aus der Toilette herausholen. Einfach das Verstopfungsmaterial zu lockern und anschließend wieder herunterzuspülen ist keine gute Idee. Die Gefahr, dass sofort die Toilette wieder verstopft ist dabei groß. Sie müssen den Dreck wirklich herausholen. Damit sich Toilettenkeime nicht bei Ihnen daheim ausbreiten, gilt es den herausgeholten Dreck in einer verschlossenen Plastiktüte sofort über den Hausmüll zu entsorgen. Diese Methode hat den Vorteil, dass Sie weder chemische Mittel anwenden müssen, noch Kosten für Hilfsmittel oder den Fachmann entstehen.
Toilette verstopft: DIY Toilettenreparatur
Haben alle Tipps und Tricks nichts genutzt und die Toilette ist weiter verstopft, lässt sich die ganze Toilette mit ein bisschen Geschick auch abschrauben und aus der Gummidichtung des Abflusses raus ziehen. Dann haben Sie freie Bahn, um eine in der Tiefe sitzende Verstopfung anzugehen. Allerdings sollte die DIY Toilettenreparatur nur dann vollzogen werden, wenn Sie handwerklich begabt sind und sich die Aufgabe zutrauen. Das Risiko, dass die Toilette überlaufen und einen Wasserschaden verursachen könnte, ist bei Laien einfach zu groß. Lesen Sie mehr dazu im Abschnitt „Verstopfte Toilette: Warnung an alle Mieter“.
Wenn Sie sich die Aufgabe zutrauen, brauchen Sie in jedem Fall Arbeitskleidung (Einmal-Arbeitsoverall aus dem Baumarkt) und ein längeres Werkzeug, mit dem Sie im Abflussrohr arbeiten können. Fachleute verwenden dafür eine elektrische Rohrreinigungsspirale. Eine muskelkraftbetriebene Variante davon gibt es im Baumarkt zu kaufen. Improvisieren ließe sich aber auch mit einem dickeren Draht oder einem Schlauch, der tief in die Toilette eingeführt wird. Denkbar ist etwa ein Kleiderbügel aus Metall, der aufgebogen wird. Nachdem der Bügel auseinander gebogen wurde, sollte am Ende eine Schlaufe geformt werden. Diese voran wird in die Toilette eingeführt und schützt vor Schäden an Keramik und Rohr. Zur Sicherheit kann zusätzlich ein weiches Tuch um die Schlaufe gewickelt werden (fest wickeln, damit das Tuch nicht im Rohr stecken bleibt). Drehen Sie das improvisierte Werkzeug hin und her und versuchen Sie zu ertasten, was den Abfluss blockiert. Stoßen Sie auf etwas Festes, versuchen Sie das Werkzeug hinter das Objekt zu schieben. Wurde ein festes Objekt versehentlich die Toilette runter gespült – etwa ein Bauklotz, den das Kind in die Toilette geworfen hat – kann es mit dieser Methode näher zur Öffnung getrieben und schließlich per Hand entnommen werden.
Wird die Toilette auseinander gebaut, lohnt es sich oft zeitgleich den Dichtungsring der Toilette auszutauschen. Deshalb ist es empfehlenswert, die DIY Toilettenreparatur während der regulären Öffnungszeiten zu legen. Sollten Sie einen Dichtungsring oder anderes Werkzeug brauchen, können Sie es schnell im Baumarkt besorgen und müssen nicht die Nacht ohne Toilette verbringen.
Verstopfte Toilette: Warnung an alle Mieter
Wenn Sie in einem Mehrparteienhaus zur Miete wohnen und Ihre Toilette verstopft ist, sollten Sie genau abwägen, ob Sie das Problem selbst lösen wollen. Zwei Aspekte sind dabei zu bedenken:
In einem Mietshaus sind alle Toiletten über ein Rohrsystem miteinander verbunden. Manchmal kann es passieren, dass erst eine Toilette verstopft ist und anschließend mehrere oder alle anderen Toiletten betroffen sind. Selbstständige Versuche die Verstopfung in der eigenen Wohnung zu lösen, könnten das Problem vergrößern und sich auf die Abwasserleitung im ganzen Haus und die Toiletten in anderen Wohnungen ausbreiten. Das gilt insbesondere dann, wenn unüberlegt gehandelt wird und hanebüchene DIY-Methoden aus dem Internet durchprobiert werden.
Aber es kann noch schlimmer kommen, als dass mehr als eine Toilette verstopft ist. Möglich ist auch ein Wasserschaden. Die verstopfte Toilette könnte überlaufen oder durch unsachgemäße Reinigungsversuche ein Rohrbruch entstehen. Ein Wasserschaden bringt einen hohen finanziellen Aufwand mit sich. Besonders hoch werden die Kosten, wenn der Schaden nicht sofort festgestellt wird und sich zum Nachteil des Mietobjekts unbemerkt ausbreiten kann.
Beide Varianten können zu hohen Kosten und Unannehmlichkeiten führen, etwa wenn der Vermieter gegen Sie klagt oder Ihre Versicherung den Schaden nicht übernehmen will. Was viele Verbraucher nicht wissen: Im Kleingedruckten schließen Versicherungen zahlreiche Eventualitäten aus. Ist beispielsweise leichtsinniges Verhalten dafür verantwortlich, dass die Toilette verstopft war, muss die Versicherung nicht einspringen und die Kosten bleiben an Ihnen hängen. Ist das ganze Haus betroffen, handelt es sich schnell um mehrere Tausend Euro.
Toilette verstopft: Wann es Zeit ist, den Fachmann zu holen

Wie weiter oben beschrieben, erlaubt die Konstruktion einer Toilette nicht, mit der Hand tief rein zugreifen. Das liegt an der Form des Abflussrohres, das eine U-Form aufweist. Die U-Form verhindert den Rücklauf des Abwassers und das Aufsteigen unangenehmer Gerüche aus dem Abwassersystem und der Kanalisation. Um an eine tiefer sitzende Verstopfung im Rohr zu gelangen, braucht es deshalb ein langes und flexibles Werkzeug. Solches Spezialwerkzeug hat der Fachmann parat. Gemeint ist eine Rohrreinigungsspirale, mit der man tief ins Abflussrohr gelangen kann, um festsitzende Rückstände zu entfernen. Auch wenn Ihre Toilette immer wieder verstopft, ist der Fachmann aus dem Sanitärbereich die richtige Entscheidung. Probieren Sie erst, ob Sie die Verstopfung selbst mit der Hand erreichen können (Ja, greifen Sie dazu ins Klo. Aber bitte nur mit Handschuhen!). Klappt das nicht, oder hilft es nicht ausreichend, sollten Sie einen Fachmann kontaktieren.
Toilette verstopft: Was kostet der Fachmann?
Ist die Toilette verstopft und keine der hier vorgestellten Methoden schafft Abhilfe, muss ein Fachmann ran. Für gewöhnlich führt der Fachmann aus dem Sanitärbereich eine mechanische Reinigung durch, also löst die Verstopfung mit einer Rohrreinigungsspirale. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 120 bis 150 Euro, können aber je nach Arbeitsaufwand, Anfahrtsweg, Tageszeit und Region variieren. Etwa am Wochenende, an Feiertagen und Nachts berechnen Handwerker und Klempner meist höhere Preise. Die Kosten steigen auch, wenn es sich um einen Notdienst handelt, der sehr schnell anrückt. Wenn es also nicht akut ist, beispielsweise weil eine andere Toilette zur Verfügung steht, lassen Sie die Reparatur tagsüber in der Woche machen. Dann sparen Sie immerhin ein wenig Geld.
Falls die Toilette stark verstopft oder zum wiederholten Mal verstopft ist, und die Reinigung mit der Spirale nicht hilft, könnte auch eine Rohrinspektion mit einer Kamera sinnvoll sein, um das Problem zu lokalisieren. Dafür werden zusätzliche Kosten fällig. Diese Untersuchung ist in der Regel aber nicht notwendig, die Reinigung mit der Spirale reicht meist schon aus. Stellt sich die Verstopfung als sehr verhärtet heraus, kann es notwendig werden, sie auf zu fräsen. Auch dadurch würden die Kosten steigen.
Tipp: Wohnen Sie in einer Mietwohnung und Ihre Toilette ist verstopft, sollten Sie zuerst Ihren Vermieter, die Wohnungsgesellschaft oder Genossenschaft kontaktieren. Informieren Sie den Vermieter darüber, dass die Toilette verstopft ist und Sie Hilfe brauchen. Oft kann der Vermieter einen Hausmeister oder Vertragshandwerker schicken, der sich die Situation ansehen kann. Manchmal ohne weitere Kosten für Sie als Mieter. Verlassen Sie sich aber nicht darauf, dass die Kosten für die Rohrreinigung vom Vermieter übernommen werden. Mieter müssen insbesondere dann selbst für die Kosten eines Klempners aufkommen, wenn ein auswärtiger Klempner bestellt wurde oder die Verstopfung durch unsachgemäßen Gebrauch entstanden ist.
Toilette verstopft: So erkennen Sie einen guten Fachmann
Einen Klempner zu rufen, weil die Toilette verstopft ist, kostet ein wenig Überwindung. Man erlebt es als peinlich und unangenehm, dem Fachmann die Situation zu schildern. Doch keine Bange, Klempner sind es gewohnt, Menschen in allen Lebenslagen zu helfen und haben unzählige verstopfte WCs gesehen. Ein guter Klempner zeichnet sich durch ein seriöses und lösungsorientiertes Auftreten aus. Zusätzlich sind folgende Dinge bei der Wahl des richtigen Fachmanns wichtig:
-Der Handwerker gibt Ihnen ein unverbindliches Angebot. Sicherlich kann die schwere der Verstopfung aus der Ferne nicht abschließend beurteilt werden, dennoch sollte der Fachmann Ihnen einen Preisrahmen geben und benennen können, welche Dinge in Rechnung gestellt werden (beispielsweise der Anfahrtsweg pro Kilometer oder pauschal).
-Es kann sich lohnen, mehrere Kostenvorschläge einzuholen, wenn die Ihre Toilette nicht akut verstopft ist. Rufen Sie ruhig einige Betriebe an, um einen Vergleich zu haben.
-Achten Sie bei der Wahl des Unternehmens oder Notdienstes (etwa im Internet oder Telefonbuch) unbedingt auf die Entfernung. Einige Notdienste werben überregional und berechnen hohe Anfahrtskosten (auch wenn mit einem billigen Preis geworben wurde, die Anfahrt wird dann zusätzlich berechnet – passen Sie auf diesen Trick auf!).
-Ideal ist es sich einen Betrieb von der Familie oder Freunden empfehlen zu lassen. Auch der Vermieter, die Wohnungsgesellschaft oder Genossenschaft ist eine gute Anlaufstelle, um sich einen Betrieb empfehlen zu lassen. Teilweise kann der Handwerker über den Vermieter bestellt werden. Geht das nicht, wählen Sie einen Meisterbetrieb aus Ihrer Region, der schon lange im Geschäft ist. Damit gehen Sie sicher, dass der Fachmann weiß, was er macht und der Anfahrtsweg überschaubar bleibt.
-Lassen Sie sich nichts aufschwatzen. Es passiert zwar nicht oft, doch schwarze Schafe können immer Mal wieder auftauchen. Wenn ein Handwerker gleich Gegenstände austauschen will, die eigentlich noch vollkommen in Ordnung sind, sollten bei Ihnen die Alarmglocken klingeln. Bitten Sie den Herrn alles in den Ursprungszustand zu versetzen und suchen Sie Rat bei Bekannten oder einem anderen Meisterbetrieb.
Damit ist nie wieder die Toilette verstopft: Verstopfung vorbeugen
Um in Zukunft zu vermeiden, dass die Toilette verstopft, sollten ein paar Regeln beachtet werden.
#1: In die Toilette gehören nur menschliche Ausscheidungen.
#2: Toilettenpapier in Maßen benutzen. Landet zu viel Toilettenpapier auf einmal im Toilettenabfluss, kann das Rohr verstopfen. Lieber zwei Mal spülen und größere Mengen Toilettenpapier auf zwei oder mehr Portionen aufteilen.
#3: Feuchtes Toilettenpapier nicht die Toilette herunterspülen, sondern in den Abfalleimer werfen. Stellen Sie sich dafür einen kleinen Abfalleimer ins Badezimmer.
#4: Hygieneartikel wie Babyfeuchttücher, Binden, Kosmetiktücher, Ohrstäbchen, Tampons oder Wattepads gehören nicht in die Toilette.
#5: Zigarettenkippen, Katzenstreu und Essensreste dürfen nicht über die Toilette entsorgt werden.
#6: Dinge wie Tabletten oder gar illegale Drogen haben in der Toilette nichts zu suchen, auch wenn solche Szenen immer wieder in Filmen gezeigt werden. Abgelaufene Medikamente können kostenfrei in der Apotheke abgegeben werden.
#7: Toilette regelmäßig reinigen. Auch Kalk, der in manchen Regionen in besonders hoher Konzentration im Wasser vorhanden ist, und Urinstein können zu einer Verengung der Rohre führen. Das begünstigt, dass die Toilette verstopft. Reinigen Sie die Toilette regelmäßig, um Ablagerungen vorzubeugen. Gewöhnlicher Haushaltsessig oder Essigessenz sind ideal dafür geeignet, einfach über Nacht in der Toilette einwirken lassen.
Fazit: Kein Weltuntergang, wenn die Toilette verstopft
Viele haben diesen Moment schon erlebt: Man spült, doch das Wasser läuft nicht ab, sondern steigt immer höher und droht über den Rand zu tropfen. Ganz klar, die Toilette ist verstopft. Panik steigt auf. Besonders schlimm ist es, wenn man irgendwo zu Besuch ist und die Zeit förmlich ticken hört. Was sollt man tun, um die verstopfte Toilette wieder benutzbar zu machen?
Dass die Toilette verstopft, kann jedem Mal passieren, lässt sich aber meist vermeiden. Am wichtigen ist, die Toilette nicht als Abfalleimer zu missbrauchen und nur Dinge herunterzuspülen, die in die Toilette gehören. Auch die richtige Wassermenge kann entscheidend sein. Die umweltfreundliche Kurzspülung ist nur dann angezeigt, wenn hauptsächlich Flüssiges in der Toilette gelandet ist.
Ist die Toilette verstopft, kann das erste Hilfsmittel eine WC-Bürste, besser noch ein Pömpel sein. Oft ist damit das Problem schon gelöst. Hilft das nichts, bringt oft ein Griff ins Klo die Lösung. Und wenn die Verstopfung tiefer im Rohr sitzt, wird es Zeit für den Fachmann.